Eine Reise durch die Badezimmer dieser Welt

Wie duscht man bzw. frau in Japan? Was ist typisch für ein Badezimmer in Skandinavien oder in den USA? Welche aktuellen Badtrends kommen aus Italien? Starten wir doch einfach mal eine Reise von Ost nach West und vom Norden in den Süden.


Japan: Drei Räume, drei Funktionen

Es blubbert und dampft. Das sind Onsen, was so viel heißt wie „heiße Quellen“. Die Japaner machen sich das heiße, mit Mineralien versetzte Wasser, das überall in Japan durch die vulkanische Tätigkeit an die Oberfläche dringt, zunutze – für Entspannung und Heilung von Krankheiten. Diese alte Badkultur genießen die Japaner in den mehr als 2.000 Onsen, die zugleich beliebte Urlaubsziele sind.

Zuhause bei zumeist beengten Wohnverhältnissen ist ein großzügiges Bad, in dem Körper, Seele und Geist zur Ruhe kommen, aus Platzgründen nicht umsetzbar. Auf eines verzichtet man allerdings nicht: Toilette (meist ein Dusch-WC) und Waschbecken sind aus hygienischen Gründen separiert vom eigentlichen „Duschraum“, der meist eine Duschwanne beherbergt. Auf japanisch heißt diese Nasszelle Ofuro. Hier seift man sich, auf einem Duschhocker sitzend, ein, braust sich ab und steigt dann erst in die heiße Wanne. Wer etwas mehr Platz zur Verfügung hat, nutzt einen dritten „Trocken“-Raum für Waschbecken, Badmöbel und Waschmaschine. 

USA: Think big

Im Westen wird groß gedacht und geplant. Das gilt auch für das geräumige Badezimmer, das meistens direkt vom Schlafzimmer aus zugänglich ist. Dieses Masterbedroom bietet die Privatsphäre für die Eltern, während die Kinder ihr eigenes Bad nutzen können.

Bei so viel Platz ist auch die Einrichtung großzügig bemessen. Wuchtige Badmöbel - gerne in Holz -, volumige Waschtische und riesige Spiegel sind typische Elemente in einem amerikanischen „Wohn“-Badezimmer, in dem auch gerne ein dunkler Ledersessel oder ein Chesterfield-Sofa platziert wird, als Deko-Element oder zum Ausruhen. Auch in modernen Häusern liebt man in Amerika den rustikalen Holzfällerstil oder romantischen Landhaus-Chick im Bad.

Artikel Eine Reise durch die Badezimmer dieser Welt (2)

Skandinavien: Natürlich gemütlich

Minimalismus ist Trumpf in skandinavischen Bädern. Das Design wird bestimmt durch klare Formen, und helle Farben – Beige, helles Grau, kombiniert mit weißer Badkeramik. Zurückhaltend designtes Mobilar und viel Licht geben auch kleineren Räumen eine überraschende Großzügigkeit. Die Liebe zur Helligkeit und zu freundlichen Farben rührt auch von den langen, dunklen Wintern im hohen Norden. 

In Skandinavien wird Wert auf Funktionalität gelegt, alles hat einen praktischen Nutzen, Deko-Elemente werden sparsam eingesetzt. Und wenn, dann haben auch diese eine Funktion wie z. B. ein Badteppich, der für Wärme sorgt – in der Raumwahrnehmung und an den Füßen. Für den Boden werden meist Materialien wie Holz (helle Hölzer wie Fichte, Kiefer und Birke) oder Stein verwendet. Schlicht, natürlich, aber immer gemütlich - das ist auf eine Kurzformel gebracht - ein Badezimmer im skandinavischen Stil, der auch Skandi-Style genannt wird. Oder in Kombination mit japanischen Stilelementen Japandi-Style.

Die Sauna ist zwar ein elementarer Bestandteil der nordischen, vor allem der finnischen Kultur, und daher in vielen Häusern zu finden. Der Ursprung der Sauna geht allerdings auf ostasiatische Schwitzbäder zurück. 

Artikel Eine Reise durch die Badezimmer dieser Welt (3)

Italien: Sinn für Ästhetik

Unsere Reise durch die Badezimmer in verschiedenen geografischen Regionen dieser Welt endet in Italien. Dieses Land steht für Design, das elegant und gerne auch extravagant sein darf, ein wenig “dolce vita fürs Badezimmer”. Das typische Bagno Italiana ist immer etwas außergewöhnlich. Das zeigt sich in ausgefallenen Farben, edlen Badaccessoires und variantenreichen Formen der Badkeramik. Verschiedenen Stile werden gekonnt gemixt, klare Linien wechseln sich ab mit opulenten und verspielten Elementen. Die creative Vielfalt zeigt sich auch in den Materialien wie z. B. hochwertige italienische Glasmosaike oder Keramikfliesen. Und selbst Kunst findet hier seinen Platz.

Bei aller Liebe zum Design “made in Italy” kommt auch der Funktionalität ein hoher Stellenwert zu. Fortschrittliche, wassersparende Armaturentechnik gehört genauso dazu wie die smarte Fernbedienung für Temperatur- und Mengenregulierung des Wassers, verschiedene Strahlarten für die Duschbrause sowie individuelle Licht- und Musiksteuerung. Obligatorisch ist das Bidet, es fehlt in nahezu keinem italienischen Badezimmer.

Artikel Eine Reise durch die Badezimmer dieser Welt (4)